Ausbildungs- und Unterrichtskonzept

Die musikalische Ausbildung und das Unterrichten strukturieren sich in zwei Arbeitsebenen: einer theoretischen und einer praktischen. Der theoretische Teil bildet die geistige Grundlage für den praktischen Teil. Die konkreten Aufgaben und Vorgehensweisen des zweiten Teils leiten sich aus dem ersten Teil entsprechend der aktuellen Situation, dem Alter und der Erfahrung der Studenten ab.


1. Lerntheoretische Grundlage (Methodik - Lernpraxis)

Harmonielehre und Kontrapunkt

  • Erarbeiten und Lernen der Dreiklänge am Aufbau des Quintenzirkels
  • 12 Tonarten in Dur und 12 Tonarten in Moll mit den jeweiligen Vorzeichen
  • Grundstellungen Umkehrungen - Zusatztöne (Septe und Sexte)
  • Kadenzen (Tonika - Subdominante - Dominante, Parallelfunktionen)
  • Konsonanzen, Dissonanzen - harmoniefremde Töne (Durchgangstöne, Wechseltöne, Vorhaltstöne)
  • Harmonieanalyse einer Komposition Alter Meister und von J. S. Bach

Formenlehre und Tonsatz

  • Kennenlernen verschiedener Kompositionsformen / Ausdrucksformen der Musik: Kanon, Fuge, Präludium, Menuett - Tanzsätze einer Suite, Alte Tänze (französisch, deutsch, italienisch, polnisch)
  • Erfindung, Gliederung und Ausarbeitung einer Komposition (Inventio, Dispositio und Elaboratio)
  • Aufbau und Strukturierung einer Fuge:
  • 1. Durchführung (Exposition, Dux und Comes), Modulation -


    2. Durchführung - Zwischensatz, Modulation und


    3. Durchführung - Schlusssatz


Gehörbildung

  • Innere Hörvorstellung entwickeln
  • Hören und Unterscheiden von Intervallen (große, kleine, verminderte und übermäßige)
  • Dreiklänge und deren Umkehrungen - Vierklänge (Septakkorde usw.)
  • Dreiklangs- und Akkordverbindungen
  • Motive und kleine Melodiesätze einstimmig und zweistimmig hören und aufschreiben

Orgelkunde und Orgelbau

  • Entstehungsgeschichte der Orgel
  • Aufbau und Funktionsweise der Orgel (Mechanik, Pfeifenwerk, Stimmung, Disposition)
  • Registerprinzip - Obertonreihe
  • Reparaturen und Stimmungen


2. Lernpraktische Arbeitsebene

Klavier und Cembalo

  • Sitzhaltung - Handhaltung - Fingerhaltung
  • Atmung (Zwerchfellatmung), Entspannung und Lockerung des ganzen Körpers
  • 1. Stufe: Stücke aus dem „Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach‟


    2. Stufe: Kleine Präludien von Bach und Alter Meister


    3. Stufe: Stücke aus dem „Wohltemperierten Klavier‟


  • Auswendiglernen durch Lesen / Reflexion („Leimer-Gieseking Methode‟)

Orgelspiel

  • Pedalspiel - Koordination rechte Hand und Pedal/linke Hand und Pedal, r.H. und l.H. mit Pedal zusammen
  • 1. Stufe: Praeludien Alter Meister


    2. Stufe: 8 kleine Praeludien von J. S. Bach


    3. Stufe: 1 Fuge von J. S. Bach


  • Erarbeiten einer differenzierten Artikulation - Ministruktur der Noten- und
  • Taktschwerpunkte (betonte- und unbetonte Silben/Zählzeiten - äußerer und innerer Wert einer Notenstruktur)
  • Registrierung - Kombination der einzelnen Register Klangfarbengestaltung (die Tonhöhen der einzelnen Registerpfeifen sind das Abbild des Obertonprinzips)

Improvisation

  • Schulung der inneren Klangvorstellung/Gedächtnis
  • Erfinden von Motiven, Melodien mit dem „Frage-Antwort-Spiel‟
  • kleines freies Vorspiel (Intonation) - Zwischenspiel - Nachspiel zu einem Choral oder Lied
  • Modulations- und Transpositionsübungen


Professionalität der Dozenten

Alle Dozenten haben einen Musikhochschulabschluss und zeichnen sich durch folgende pädagogische Eigenschaften aus:

  • Lernende zu unterstützen und zu fördern
  • Fehler als Lernchancen zu begreifen
  • selbst neugierig und offen gegenüber Änderungen und Weiterentwicklungen zu sein
  • Unterrichtsarrangements immer wieder neu und abwechslungsreich zu gestalten
  • Dialogfähigkeit